Die erste Woche unseres BASE Adventskalenders geht zu Ende und Tag 7 holt noch mal ein wahres SchÀtzchen hervor.
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TĂŒrchen 6 öffnete Nadja, herzlichen GlĂŒckwunsch! Hier kannst du nachlesen, wie es funktioniert.
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Die BASE Weihnachtsgeschichte Teil 7
âEs begab sich zu einer Zeit, dass der römische Kaiser Augustus eine VolkszĂ€hlung in seinem Land durchfĂŒhren wollte. Dazu rief er alle dazu auf in den Heimatort des Familienvaters zu pilgern. Auch die hochschwangere Maria und ihr Verlobter Joseph erhielten die KundeâŠâ
âToll!â, twitterte Maria via SMS an @Gott, âHĂ€ttest du nicht dafĂŒr sorgen können, das noch ein paar Tage
zu verschieben. Ich mit meinen dicken Beinen auf Pilgertour! Na Danke!â
WĂ€hrenddessen brabbelt Joseph âNazarethâ in sein Lutea. 2.500 km gab der Routenplaner aus und wie ĂŒblich bei Zu-FuĂ-Routen schickte ihn Google natĂŒrlich ĂŒberâs Wasser. Von den angebotenen Laufgeschwindigkeiten erschien ihm angesichts Mariasâ Zustand die Option âSoldatâ doch etwas ambitioniert. Er stufte herab auf âFuĂkrankeâ und eine halbe Minute spĂ€ter quakte sein Lutea âRoute berechnetâ und zeigte: 42 Tage 15 Stunden 17 Minuten. Marias Handy piepste: Gott antwortete: â:-)ââŠ
âMarias Handy piepste und Gott antwortete: âNa toll Maria, du beschwerst dich ĂŒber deine dicken Beine. Denkst du etwa, die Welt zu regieren wĂ€re einfach? So automatisch lĂ€uft das nĂ€mlich nicht. Dein Joseph wollte z.B. grad mithilfe seines Luteas eine Route berechnet haben. Das macht nicht etwa Google, nee nee. Ich bin auch ein göttliches Navi und messe alle Routen in Windeseile aus, und dann schicke ich das an Joseph, dass ihr euch ja nicht verlauftâ.
âDieser Gott wiederâ, dachte sich Maria, âder hat gut reden, der war noch nie schwanger. Gott sei Dank kann kann ich ja meine persönlichen Schutzengel anrufen, die mir zur Geburt beistehen werden. Ich werde sie mal anrufen. Oh, ich seh grad, mein Akku ist fast alleâŠâ âJoseph, hast du das AkkuladegerĂ€t mitgenommen, mein Handyakku ist fast alle!â. âKlar meine SĂŒĂe Schnecke, wenn ich nicht immer an alles denken wĂŒrde. Das nennt man auch Schwangerschaftsalzheimer! An deinen Mutterpass habe ich auch gedachtâ. An der nĂ€chsten Oase stöpselte Maria ihr Handy ans AkkuladegerĂ€t als plötzlichâŠ
⊠Maria ganz bleich im Gesicht wird und Joseph nur noch mit HĂ€nden und FĂŒĂen zu verstehen geben kann, dass sie die tĂ€gliche SchwangerschaftsĂŒbelkeit ĂŒberkommen hat. Joseph kennt das schon: Es bedeutet, dass er ihr die Beine hochlegen, die Babykugel streicheln und eine Tablette geben muss.
Plötzlich wird jedoch auch Joseph bleich und stellt erschreckend fest: âOh nein!!! Ich habe vergessen, die Tabletten einzupacken!â Er versucht Maria mit AtemĂŒbungen und einem Schluck Wasser bei Laune zu halten, wĂ€hrend er nebenbei sein frisch geladenes Lutea zĂŒckt und die neue Apotheken-App öffnet. Diese geniale Erfindung zeigt ihm in Sekundenschnelle die nĂ€chste Apotheke an, zu der er sich direkt auf den Weg macht.
Maria ruht sich noch aus und hofft, dass Joseph sich nicht verlĂ€uft. Aber er hat ja sein Navi dabei. Joseph findet die Apotheke flott, da die App direkt mit Google Maps verlinkt ist. Da es nur eine recht kleine Filale ist, haben sie nicht Marias ĂŒbliche Tabletten im Sortiment, aber die Apothekerin rĂ€t ihm zu Reisetablette, da diese auch gegen Ăbelkeit wirken. Joseph stimmt zu. Er hat ja keine andere Wahl und rennt zurĂŒck zu seiner Maria, die sich ĂŒber seine RĂŒckkehr und die Tabletten freut.
Nach einiger Zeit merkt sie, wie der Ăbelkeitsanfall schwindet und sie sagt zu Joseph, dass sie sich bereit fĂŒhlt, die Wanderung langsam fortzusetzen. Doch Joseph will er noch sein Lutea aufladen, da er befĂŒrchtet, dass der Akku nicht bis zum nĂ€chsten Halt mitmacht, wenn die ganze Zeit die interne Navi-App lĂ€uft. Somit können sich beide noch etwas entspannen. WĂ€hrend der lĂ€ngeren Pause kommen sie mit einem Ă€lteren Bauern aus der Umgebung ins GesprĂ€châŠ
Nach dem Austauschen von Höflichkeiten erkundigt sich Joseph beim Bauer, warum er in dieser Einöde, in der kaum ein PflĂ€nzchen wachse, geschweige denn Viehzucht betrieben werden könne, einen Bauernhof fĂŒhre. âGuter Mann, warum eröffnen Sie nicht stattdessen ein Motel, die erforderliche Immobilie haben Sie ja bereits.â Sichtlich begeistert antwortet der Bauer: âDas ist eine ausgezeichnete Idee, Joseph! Warum erfreuen Maria und du mich nicht mit eurer Anwesenheit als meine ersten GĂ€ste, natĂŒrlich kostenlos?â Leicht irritiert daraufhin Joseph: âDieses Angebot können wir nicht abweisen und nehmen dankbar an.â
Mit der Frage im Kopf, woher der Bauer Marias und seinen Namen wissen könne, folgt Joseph, Maria stĂŒtzend, dem Bauern.
Maria flĂŒstert Joseph ins Ohr:â Joseph hier stimmt etwas nicht, wieso soll uns ein völlig Fremder, der dazu noch unsere Namen kennt, kostenlos beherbergen?â âAch wasâ, antwortet Josephâ Sei nicht immer so misstrauisch, es gibt auch gute Menschen.â Maria jedoch bleibt misstrauisch und eignet sich ihres Mannes Lutea an, um sich in Google ĂŒber den seltsamen Bauernhof zu informieren. Nichts Gutes steht ĂŒber den Bauernhof geschrieben. Unter anderem, dass unter dem Bauernhof ein Dutzend Leichen gefunden wurden. Maria ist entsetzt und zeigt Joseph die 200000 Google-Treffer.â Das ist eine Falleâ flĂŒstert sieâŠ.
Joseph, der sich der Gefahr nun bewusst war und der sich schon immer einmal als richtiger Held fĂŒhlen wollte, schnappte sich sein Lutea um die âHelden-Appâ zu starten.
Dabei fiel sein Blick auf den neusten Tweet von Kaiser Augustus: âNoch 28 Tage bis zur groĂen ZĂ€hlung! Let the party started!â
âWir mĂŒssen uns beeilen, Josephâ, flĂŒsterte Maria, wĂ€hrend Joseph wie wild die Helden-App nach einem brauchbaren Tipp zur Flucht durchsuchte.
Langsam schien auch der Bauer misstrauisch zu werden, denn als Maria ihren Kopf drehte, schaute sie direkt in Augen, die kĂ€lter nicht hĂ€tten sein können. Ein Schauer durchfuhr ihren Körper. Doch damit nicht genug â durch den Stress der letzten Minuten, bekam Maria die Vorzeichen einer Geburt zu spĂŒren: Vorzeitige Wehen, die der portable Wehenschreiber wildpiepsend bekannt gab. âVerdammt Joseph, nicht auch noch das noch!â Hilfesuchend und mit schmerzverzerrtem Gesicht sah sie ihren Mann anâŠ
Unter den Blicken Marias kam ihm der Gedanke, dass auch Helden manchmal Hilfe brauchen. Gott erbarmte sich seiner und schickte ihm ein Zeichen: Foursquare stand in seinem BASE lutea. NatĂŒrlich, wieso war er nicht vorher darauf gekommen, schnell checkte er im Stall ein und wurde auch noch prompt zum Mayor ernannt. Seine Freunde wĂŒrden schon bald auftauchen, sobald sie seine Koordinaten sĂ€hen. Jetzt warf er Maria ein sicheres LĂ€cheln zu und hob dabei drei Finger seiner Hand: Die Three Kings! Maria wusste diese Geste sofort zu deuten, denn so nannte sich die alte Game-Community zu der auch Josef gehörte, als sie sich kennengelernt hatten damals in Nazaret und ihr wurde ganz warm ums Herz. Gerne hĂ€tte sie zurĂŒckgelĂ€chelt, denn auf die Jungs war Verlass, aber die stĂ€rker werdenden Wehen verhinderten dies. WĂŒrden sie auch rechtzeitig in diesem Stall eintreffen?! Josef suchte indes nach einer App, um ein weiteres Zeichen zu senden. Dem Himmel sei Dank, da unter Astronomie: Das Kometen-App heute fĂŒr nur 0 Schekel! âEs geht losâŠâ, stöhnte Maria.
Joseph schnappte sich sein BASE Lutea und postete auf Twitter @die3Weisen: âJungs, beeilt euch mal ein bisschen! Die Geburt lĂ€sst nicht mehr lange auf sich warten!â
Promt bekam er eine Antwort: âWas wird es denn?â
Darauf Joseph zurĂŒck:âWoher soll ich das wissen? Ein UltraschallgerĂ€t ist noch nicht erfunden. Und warum wollt ihr das wissen?â
Und nochmals erhielt Joseph eine Antwort von den three-kings ĂŒber Twitter: âWir suchen gerade Geschenke bei BASE aus. Und jetzt mĂŒssen wir bei den Flats wissen, ob es ein Junge oder ein MĂ€dchen wird. Beim Jungen nehmen wir die Internet-Flat und bei einem MĂ€dchen die Telefon-Flat.â
Joseph wollte sich nicht lĂ€nger damit beschĂ€ftigen, da seine Frau immernoch mit den Wehen zu kĂ€mpfen hatte und schrieb: âDie Flats sind bei BASE flexibel! Over and out!â
Joseph wendete sich wieder seiner Frau zu, als es geschah: âŠ
Das Kind war da. Hurra. Voller Erschöpfung lehnte sich Maria zurĂŒck, wĂ€hrend Joseph seinen Sohn in der neuen Welt Willkommen hieĂ.
Als der Himmel plötzlich erhellte, blickten Maria und Joseph zum Himmel â Eine Sternschnuppe. Es schien alles perfekt⊠doch die drei WeiĂen schienen zur sehr mit den Base Flatrates beschĂ€ftigt zu sein, als dass sie hĂ€tten pĂŒnktlich zur Namensgebung anwesend sein können.
Joseph zĂŒckte sein BASE Lutea @the three kings: âWo bleibt ihr??? Unser Sohn ist auf Erden angekommenâŠâ
Die Antwort der drei WeiĂen lies nicht lang auf sich warten. âStau im Morgenland. Sorry â wir kommen so schnell wir können!â
Maria und Joseph taten derweil, was frischgeborene Eltern so tun: Bilder des Frischlings auf Facebook posten, Namensumfragen starten und Windeln im Internet bestellen.
Derweil hatte sich der Stau gelöst und es dauert nicht lange, bis die Three Kings endlich ihre Wanderung zu Ende brachten.
Das Tor krachte auf und bevor Maria und Joseph hingucken konnten, vernahmen sie ein âOhhhh!â und âIst der putzig, der Kleine!â.
âSorry, dass es so lang gedauert hat,â, gab einer der Kings von sich, âGott sei Dank hat unser Navi noch âne Umgehungsroute gefunden!â.
Es gab GlĂŒckwĂŒnsche, Umarmungen und.. Geschenke! Das frischgebackene Baby wurde von Geschenken ĂŒberhĂ€uft: Ein grĂŒner Strampler, bestickt mit einem groĂen weiĂen B und ein Lutea Babyfone Edition unter anderem.
Alle waren froh und munter bis Maria irgendwann bemerkte âOh Mist, die VolkszĂ€hlung!â
Alle waren so in das GesprĂ€ch ĂŒber das Neugeborene verwickelt, dass bis dahin niemand bemerkte, dass Marias Funkuhr bereits kurz vor Null Uhr anzeigte. âOh neinâ, jammerte Maria, âWie sollen wir es jetzt noch pĂŒnktlich zur VolkszĂ€hlung schaffen!? Die Express-Pferdekutschen fahren nachts nicht und bei dem vielen Neuschnee kommen wir mit eurem Auto auch nicht vorwĂ€rts.â âWeine nicht, Liebesâ, versuchte Joseph Maria zu trösten, âdie VolkszĂ€hlung ist nicht so weltbewegend. Wichtiger ist, dass wir an diesem Abend alle beisammen sind und die Geburt unseres Sohnes feiernâ.
WĂ€hrend Maria und Joseph sich einander umarmten, starrten die Kings mit groĂen Augen auf ihr Lutea, dort hatten sie auf der Homepage von Kaiser Augustus eine Prophezeiung entdeckt, die nichts Gutes fĂŒr diejenigen, welche nicht an der ZĂ€hlung teilnahmen, verlauten lieĂâŠ
In der Prophezeiung stand geschrieben das alle, die nicht zur VolkszĂ€hlung kommen wĂŒrden, ihr Handy abgeben mĂŒssten und das hieĂ kein Internet,keine SMS und schon gar keine VerstĂ€ndigung untereinander.Das wĂ€re die reinste Katastrophe.
Der Bauer, in dessen Stall das Kind zur Welt kam, hatte eine Ăberraschung und stellte allen eine Kutsche zur VerfĂŒgung.
Herodes bekam auf sein Smartphone einen Screenshot geschickt, der ihm mitteilte, dass der Heiland geboren wurde und die Welt erretten werde. Alle machten sich auf den Weg und ahnten nichts BösesâŠ
âŠDas Jesuskind soll ein Rivale sein?, fragte sich Herodes. Niemals!, dachte er sich und heckte in der Folgezeit einen teuflischen Plan aus, um auch jeden erdenklichen Widerstand schnell im Keim zu ersticken. Herodes Gehilfen setzten den Auftrag, den sie soeben per Email von ihrem Gebieter bekommen hatten, in die Tat um und machten sich auf die Suche nach dem Neugeborenen, um es verschwinden zu lassen. Mit neuester Technik ausgestattet lĂ€dt die rechte Hand Herodes noch schnell eine Statusnachricht via Facebook-App hoch und macht sich sogleich auf den Weg zum Jesuskind. Herodes, der die aktuellen Screenshots seiner Gehilfen auf seinem Mobiltelefon betrachtet, ist bereits in voller Vorfreude auf sein Abendmahl. Es gibt knusprige Ente mit GrĂŒnkohl, Rotkohl und KlöĂen. Aber was geschieht hier? Als Herodes seine neueste Nachricht liest, wirkt er geschockt. Das Jesuskind konnte trotz mehrmaliger Versuche untertauchen und ist nun in sicherer Reichweite. Wie konnte dies passieren?, dachte sich Herodes und griff nun zu âPlan BââŠ.
âŠPlan Bâ, der Einsatz der Reiter. Diese Reiter waren eine wilde Horde vom Stamme der Nokias aus dem fernen Norden. Nachdem sie einst halb Europa mit ihren Massen in den Bann gezogen hatten und viele Regierungen und Königreiche um viel Geld erleichtert hatten, gerieten sie wieder etwas in den Hintergrund. Aber als sogar das Imperium des Herodes sie gegen Asiaten austauschen wollte, bereiteten die Nokianer einen Ăberraschungsschlag mit Techniken der MIB â Men in Blackâ vor. Hierzu gaben sie Herodes unmissverstĂ€ndlich zu verstehen, wĂŒrde er nicht auch weiterhin auf sie Vertrauen dann wĂŒrde er mit dem Blitzdings in einen AnhĂ€nger des Neugeborenen verwandelt werden und mĂŒsse selbst die Pilgerreise nach Bethlehem antretenâŠ
âŠDa musste Herodes nicht lange ĂŒberlegen und schnell waren die Nokianer wieder seine engsten Vertrauten. Am Abend des selben Tages rief Herodes die Nokianer zu einer Versammlung zusammen um zu besprechen, wie weiter mit dem Problem âJesuskindâ umzugehen sei.
Unter den Nokianern entfachte eine wilde Diskusion ĂŒber das weitere Vorgehen. Aus der eine Ecke hörte man â Wir könnten es mit Marzipankugeln fĂŒttern bis es platztâ. âUnsinnâ rief Agent8210, âWir sollten es in einen Esel verwandeln, so kann es keinen Schaden mehr anrichtenâ.
So ging diese Diskusion hin und her, bis in die frĂŒhen Morgenstunden. âRUHEâ schrie Herodes plötzlich. Genervt von all den unqualifizierten VorschlĂ€gen der Nokianer hatte Herodes kurzerhand âAusschaltung des Jesuskindâ gegooglet und kam so zu dem Entschluss das Jesuskind zu entfĂŒhren.
âNokianerâ sprach Herodes, âlaut Google ist es am sinnvollsten das Kind zunĂ€chst zu entfĂŒhren, was dann mit ihm geschieht entscheide ich spĂ€ter, also bringt mir das Jesuskindâ. Noch am selben Morgen machten die Nokianer sich mit ihren Elektropferden (die mit Benzin betriebenen waren fĂŒr lange Reisen nicht mehr erlaubt) auf den Weg, das Jesuskind zu finden. Was sie nicht wussten: sie hatten einen Doppelagenten unter sich. Agent3210 war nicht nur Nokianer, sondern auch ein Cousin von einem der ThreeKings. Per SMS warnte Agent3210 seinen Cousin: âBro, die Nokianer wollen das Jesuskind entfĂŒhren, das können wir nicht zulassenââŠ
Da Maria an einer postnatalen Depression litt und bei jeder Kleinigkeit in TrĂ€nen ausbrach, hielt es Melchior fĂŒr keine gute Idee, diese letzte Neuigkeit in ihrer Gegenwart weiterzugeben. Er schaute in die Runde und rief: âMĂ€nner, ich habe da noch ein paar Cohibas, die geraucht werden wollen, bitte folgt mir nach drauĂen.â Josef, den die Tatsache, dass die Cohibas nur ein Abwechslungsmanöver waren, noch mehr erschreckte, als die Nachricht, dass Jesus in Gefahr sei, setzte sich schmollend auf einen Stein und wartete auf eine Nachricht von oben. SchlieĂlich war es der Job des AllmĂ€chtigen alles ins Reine zu bringen. Plötzlich apparierte Agent 3210 vor ihnen und rief warnend:â Ăberzeugt Hape, sonst wird es der Kerner, oder noch schlimmer, der Beckmann!â Josef fĂŒhlte sich nur noch von Irren umgeben, als plötzlich ein EngelâŠ
âŠvom Himmel herabstĂŒrzte und mit einem lauten Knall direkt zwischen ihnen auf den Boden klatschte. Er kam recht schnell wieder auf die Beine und rĂŒckte seinen Heiligenschein zurecht. Joseph vergaĂ seinen Ărger ĂŒber die Cohiba-TĂ€uschung und starrte den Engel neugierig an. Der Engel starrte ebenso neugierig zurĂŒck und sagte: âDas neue Axe-Deo fĂŒhrt selbst Engel in Versuchung. Ne quatsch⊠Deshalb bin ich gar nicht hier. Ich wollte euch eigentlich warnen.â Joseph strahlte und sagte: âOh toll, oh toll, dĂŒrfen wir raten?â Der Engel seufzte genervt und antwortete: âLass den Mist, ich hab noch anderes vor. Herodes plant einen Lauschangriff, indem er dein Lutea manipuliert. Du kannst das aber vermeiden, indem du die neue Base-Anti-Lauschangriff-App installierst. GrĂŒĂe vom Boss.â Damit schwang er sich wieder in die Luft und verschwand in Richtung Himmel. Joseph starrte ihm nach und fragte in die Runde: âWas war das denn jetzt?â
Irgendwie war ihm dieser Ort nicht mehr ganz geheuer, sie mussten von hier schnellstmöglich verschwinden, bevor die Nokianer sie einholten, daher installierte er schnell die Anti-Lauschangriff-App, löschte das Chat-Protokoll, denn man weiĂ ja nie, in wessen HĂ€nde es geraten kann, aber die wichtigste Frage blieb: wohin sollten sie jetzt gehen? Auch der seltsame Agent 3210 machte ihn zunehmend nervöser, doch ausgerechnet dieser war es, der vorschlug, die Reise ĂŒber travel-undercover.com zu buchen. Die Agentur warb in einem bunten Flash-Intro mit dem Slogan âReise schnell, reise rasant, bleibe dabei unerkannt!â âWow â habe ich noch nie gesehenâ staunte der Doppelagent ob des Flashvideos, diese waren ihm als iPhone-Besitzer völlig fremd. Auf magische Weise öffneten sich in einem neuen PopUp, neben diverser unzĂŒchtiger Werbung, die Angebote von M-OSES-Tours. Hier wurden einzigartige UnterkĂŒnfte und Reisen ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten per Wanderung durchs Meer (als spezielles Event die Teilung) angeboten. Empfohlen wurde auch eine Ăbersetzung per Boot inkl. kleinem MittagsmenĂŒ und einem Schnorchel-Stop oder aber die gĂŒnstige Variante fĂŒr das kleine Portemonnaie: preiswert durch die WĂŒste auf einem Kamel. âĂgypten â traumhafte WĂŒsten, alte Bauten, Tauchen und ⊠der Tabak dort ist auch vom Feinstenâ, fasste Balthasar schwĂ€rmend zusammen, um dann mit verkniffenen Augen zu ergĂ€nzen, âim Kleingedruckten steht etwas von einem kurzen Stopp im Teppich-Outlet, man muss aber Nichts kaufen!â.âLos gehtâs nach Ăgypten Mariaâ rief Joseph, als er wieder den Stall betrat und die weiteren Fluchtvorbereitungen den Kings ĂŒberlies. âFertigâ antwortet sie nur Sekunden spĂ€ter, da sie ja nicht viel mehr zu verstauen hatte, als ihr heiĂgeliebtes Lutea, welches in einer Esel-LederhĂŒlle steckte.
Die FĂŒnfeinhalb machten sich entschlossen auf den Weg zum nĂ€chst gelegenen ReisebĂŒro in Bethlehem City. Dort angekommen wurden sie vom sympathischen Inhaber Nils Nildelta freundlich in Empfang genommen. Es stellte sich heraus, dass dieser ĂŒber das Fluchtvorhaben der jungen Familie bereits bestens Bescheid wusste. Das erklĂ€rt sich damit, dass Josef bereits seit einigen Monaten vom umstrittenen TV-Sender RTL begleitet wird, wo gerade die erste Staffel der neuen Live-Doku âZimmermann sucht Frauâ abgedreht wird. Ohne unnötige Fragen zu stellen, freute sich Nils in erster Linie darĂŒber, endlich auch mal inâs Fernsehen zu kommen. So lĂ€chelte er dezent in die Kamera als er unseren Protagonisten die ausgedruckten Reiseunterlagen von M-OSES Tours aushĂ€ndigte. Die ThreeKings, Josef und Maria, die den kleinen Stöpsel im Maxi Cosi durch die Gegend schleppte, machten sich bereit zum Aufbruch. Dank âCall-a-Eselâ einer Initiative der Bahn, gelangen die Pilger umweltschonend und noch immer vom RTL-Kamera-Team begleitet zum Hauptbahnhof. Aufgrund des Feierabendverkehrs und der nicht einkalkulierten Montagsdemonstration gegen Bethlehem 21 verpassten die ThreeKings und die kleine Familie fast ihren Orient Express in Richtung Ăgypten. Doch dank den Tausendschaften an âHeuschrecken im Gleisâ (ein weiteres, jedoch absolut unnötiges Special der M-OSES Tours) verspĂ€tete sich die Abfahrt des Zuges und die Bahn wurde rechtzeitig erreichtâŠ
Alle stiegen erschöpft in den Zug ein und machten es sich in einem Abteil gemĂŒtlich. Der Zug stand kurz vor der Abfahrt als laute Schreie durch den Zug halltend. Joseph steckte vorsichtig den Kopf aus dem Abteil und entdeckte PlĂŒnderer, welche Abteil nach Abteil die Leute aufforderten ihr gesamtes Hab und Gut rauszurĂŒcken. Sofort packte Joseph Frau und Kind ein und flĂŒchtete noch rechtzeitig mit den ThreeKings aus dem Zug. Auf dem Bahnsteig versteckten Sie sich schnell hinter einem heruntergekommendem Supermarkt. Einer der ThreeKings zĂŒckte sofort sein Handy und checkte ĂŒber die MyTaxi App das nĂ€chste verfĂŒgbare Taxi. Leider war es zu dieser Jahreszeit sehr schwer ein komfortables Taxi zu bekommen und somit wurden ihm nur die verfĂŒgbaren Kamele Durstig und Schlabberix vorgeschlagen. Aus der Not heraus, buchte er beide Kamele, welche in einer Stunde am Bahnhof auf sie warten wĂŒrden. Maria entschloss sich die Stunde fĂŒr EinkĂ€ufe in dem heruntergekommenen Supermarkt zu nutzen und verschwand. Die vier MĂ€nner kĂŒmmerten sich solange um das Kind, die Stunde verging, aber Maria tauchte nicht auf. Die ThreeKings machten sich auf die Suche nach ihr, aber keiner in dem heruntergekommenden Supermarkt hatte Maria gesehen. Mittlerweile waren auch die Kamele da. Nur Maria fehlte immer noch..
âŠJoseph roch den Verrat, den Maria wahrscheinlich an ihm gerade begehen wĂŒrde: wenn sie nicht wieder auftauchte war sie aller Wahrscheinlichkeit nach in ihrer Lieblingsabteilung, in die sich sonst keiner verirrte und Joseph Maria zuvor das Versprechen abgerungen hatte, dort NIE hinzugehen: die Second-Hand Dessousabteilung.
Mit bleichem Gesicht gab Joseph den Three Kings den Auftrag, sie dort zu suchen, denn er wĂŒrde dort keinen FuĂ reinsetzen, lieber bewachte er die Kamele und das Kind.
In voller Montur mit Weihrauch, Myhrre und dem anderen Kram bewaffnet, gingen die Three Kings in Richtung Second Hand Dessousabteilung, als sich Ihnen ein heiĂer Feger in den Weg stellte und mit einem betörendem Augenaufschlag
flĂŒsterte: â Ich bin Gossip Girl! Was kann ich fĂŒr euch tun??â
Zwei der Three Kings lieĂen alles fallen und staunten mit offenem Mund, der Dritte nahm sein IPad2 und schrieb in seinen Blog: âLieber Josef, wenn du das liest, warte nicht auf uns. Wir haben jetzt eine BeratertĂ€tigkeit angenommen. Maria aber schicken wir gleich zu dir mit Weihrauch, Myrre und dem anderen Kram damit ihr nicht Not leiden mĂŒsst. Könnt das Zeug ja verkaufen!â
Und so geschah esâŠMaria erschien in den heiĂesten Dessous die der Second Hand Laden hergegeben hatte und Josef nahm sie und die zwei Kamele, verdrehte die Augen gen Himmel und machte sich mit einem tiefen Seufzer auf den Weg nach OstenâŠ.
So wanderten sie zwei Tage und zwei NĂ€chte und kamen gut voran, doch Josef hatte das GefĂŒhl von einem Trio dreister Spatzen verfolgt zu werden und er hĂ€tte schwören können, dass diese unablĂ€sslich âGo Westâ von den Village People zwitscherten. Am dritten Tag schlieĂlich wollte Josef ihren Fortschritt ĂŒberprĂŒfen, zĂŒckte sein BASE Lutea und fluchte lauthals als Google Maps sie 50 km weiter von Ăgypten entfernt ortete als zu Beginn ihrer Reise. âĂÀÀh, duhu, Maria?â, sagte er kleinlaut, âals ich gesagt habâ, dass Ăgypten im Osten liegt, habâ ich das andere Osten gemeint⊠du weiĂt schon, dass jetzt neumodisch auch ⊠ehem .. Westen heiĂtâŠâ Maria schnaubte aufgebracht, âMĂ€nner! Hoffnungslos verirrt aber zu stolz, um nach dem Weg zu fragen oder auch nur einen kurzen Blick auf Google Maps zu werfen⊠Typisch!â und ĂŒbernahm mit einem weiteren KopfschĂŒtteln die Navigation. Dank dieser Kurskorrektur erreichten sie schon bald die WĂŒste, die allerdings gar nicht so lebensverachtend wirkte, wie sie sich das vorgestellt hatten: Dank des neuen Trend-Sports âExtreme-Einsiedlingâ war die WĂŒste dicht besiedelt von hageren MĂ€nnern mit langen weiĂen BĂ€rten. Dank Marias heiĂen Second-Hand-Dessous, bot sich zudem jeder als Helfer an, um Marias RĂŒcken mit Sonnenmilch einzucremen. Nach 40 Tagen und 40 NĂ€chten (in denen Jesus seine erste Trotzphase erreichte und kurzerhand das rote Meer in Wein verwandelte, aber das ist eine ganz andere Geschichte) erreichten sie schlieĂlich ohne den geringsten Sonnenbrand die Grenze von Ăgypten. Doch bei ihrer Ankunft erwartete sie eine riesige, campierende Menge von Technik-Bloggern, die das Jesuskind zu möglichen neuen Features des iPhone 5 befragen wolltenâŠÂ
Josef warf sich schĂŒtzend vor sein kleines Wunderkind und antwortete schroff: âAuĂer WĂ€sche waschen, bĂŒgeln und Kaffe kochen wird euer iPhone 5 alle Features haben die ihr euch vorstellen könnt.â Die gefĂŒhlten fĂŒnfhundertdreiundneunzig Nerds schnappten sich ihre Laptops, Tablets, Kameras und Smartphones und posteten diese grandiosen Neuigkeiten, die sie der Welt unmöglich vorenthalten konnten, in sĂ€mtlichen Newsrooms.
Unsere verkappte Hippie-Familie aus Bethlehem machte sich weiter auf den Weg nach Ăgypten City, wo sie von einer Psychologin zu ihrer Therapie-Klatsch-Sendung am Nachmittag â4 bei Kallwasâ eingeladen waren. Herodes verlangte ĂŒberraschender Weise nĂ€mlich höchstpersönlich nach einem klĂ€renden GesprĂ€ch um die entstandenen Diskrepanzen aus der Welt zu schaffen.
Nach einem unspektakulĂ€ren viertelstĂŒndigen Marsch durchâs triste Ăgyptische Outback gerieten die drei auf ihren Kamelen am berĂŒhmt berĂŒchtigten Karavanenkreuz Ecke SandstraĂe/DĂŒnenallee in Ăgypten City durch den Feierabendverkehr bedingt in einen Stau. Die geschĂ€ftstĂŒchtige Maria nutzte die daraus resultierende Wartezeit sinnvoll und stellte auf ihrem Kamel sitzend die Geschenke der ThreeKings via Ebay Kleinanzeigen App fĂŒr je 2.000 Schekel auf Verhandlungsbasis inâs Netz um die Haushaltskasse aufzubessern, als ein Pop-Up hoch ploppte âHerodes vom Tod dahingerafftâ. Freudestrahlend verkĂŒndete sie diese frohe Botschaft ihrem Göttergatten und rĂŒckte sich ihren ozeanblauen Satin-Schleier mit Baumwollapplikationen aus der aktuellen Teheraner Winterkollektion zurecht.
Josef freute sich wie ein Schneekönig und warf seinen kleinen Jesus höchst euphorisch in die Luft. In der Hoffnung auf eine friedliche Zukunft installierte er sich kurzerhand den Immoscout24 App um sich und seiner Familie ein kleines Einfamilienhaus am Stadtrand von Ăgypten City mit offenem Kamin und englischem Garten abzuchecken.
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Viel GĂŒck!